,,Burcu, das Telefon klingelt!" Dies waren die Wörter die mein Papa zu mir sagte. Sofort sprintete ich zum Telefon und sah auch schon die Nummer von Open Door International leuchten. Ab diesem Moment war mir klar: Ich hatte es geschafft. Ich bin die Stipendiatin des Rheingoldstipendiums. Kurze Zeit später stellte sich heraus, dass dies wirklich wahr ist. Am Telefon wurde mir herzlich gratuliert und die nächsten Schritte erklärt. Nachdem ich aufgelegt hatte, lief ich meinem Papa erstmal in die Arme und fing an zu weinen. Vor Freude und Erleichterung. Ein ganzes Jahr lang habe ich mich mit der USA und einem Auslandsjahr beschäftigt. Da ein solcher Aufenthalt viel zu teuer war, hatte ich mich bei einigen Stipendien (dem PPP, dem DFH und dem Rheingoldstipendium) beworben. Allerdings habe ich vom PPP direkt eine Absage bekommen und wurde nicht einmal zu einem Auswahlgespräch eingeladen, was mich ziemlich fertig gemacht hat. Doch trotzdem habe ich nicht aufgegeben und es beim DFH probiert. Die erste Runde überstanden und mit 100 weiteren Personen der Organisation AIFS zugeteilt, bekam ich auch von dort eine Absage und wurde wieder zu keinem Gespräch eingeladen. Meine Motivation sank ziemlich, was bei den ganzen Absagen verständlich war, doch ein wenig Hoffnung hatte ich trotzdem noch. An meinem Geburtstag, dem 27.11.2014, klingelte dann plötzlich das Telefon. Mir wurde mitgeteilt, dass ich unter den letzten 5 Personen für das Rheingoldstipendium war und nun zu einem 20 minütigen Auswahlgespräch eingeladen werde. Das war das beste Geburtstagsgeschenk was ich je bekommen hatte!
Nach meinem Geburtstag fing dann erstmal die Klausurphase an und ich war ziemlich beschäftigt mit lernen. Als dann endlich der große Tag kam, konnte ich vor Aufregung nur zittern. Ich hatte noch nie ein Bewerbungsgespräch gehabt und wusste einfach nicht, wie alles ablief. Doch es stellte sich heraus, dass die Jury (3 junge Frauen) sehr nett waren und alles ganz locker ablief. Sie stellten mir Fragen zu meiner Bewerbung, meiner Person und meinen Beweggründen. Ich war ziemlich aufgeregt, hatte lauter rote Flecken im Gesicht und habe dauernd gestottert, was ich im Nachhinein garnicht verstehen kann:D
Nach dem Gespräch wurde mir mitgeteilt, dass ich schon am nächsten Tag die Entscheidung hören werde: eine Absage mit einer E-Mail. Und die Zusage per Telefon.
Ich hatte ehrlich gesagt ein sehr schlechtes Gefühl nach dem Gespräch. Ich dachte, dass ich nicht gut überzeugt hätte und nicht selbstbewusst genug rüberkam, weswegen ich auch am nächsten Tag mit einer schlechten Laune in der Schule rumlief und jedem erzählte, dass ich es nicht geschafft hätte. Um 10 nach 18:00 Uhr kam dann der Anruf und mir wurde genau das Gegenteil gesagt. Die Jury wäre wohl begeistert von mir gewesen und ich hätte einen sehr sympatischen Eindruck hinterlassen. Und jetzt fliege ich wirklich nach Amerika!!
Ich möchte euch allen nur sagen, dass ihr niemals aufgeben sollt. Wenn ihr Träume habt, tut etwas dafür, damit sie in Erfüllung gehen. Auch wenn ihr enttäuscht werdet und alles schlecht läuft, gebt niemals auf, denn irgendwann wird es klappen. Ihr müsst es nur wollen.Wenn ihr dies tut, können alle eure Wünsche und Träume in Erfüllung gehen. Ich meine, ich hätte niemals, wirklich NIEMALS damit gerechnet, dass ich die Möglichkeit bekomme, meinen größten Traum zu leben. Aber ich bin hartnäckig geblieben und habe gekämpft - und letzendlich auch gewonnen.
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